Hallo zusammen,
mein Name ist Andrea und ich berichte für Euch über unseren Chor, vor und während unserer Zeit bei den World Choir Games 2018 in Südafrika. Ich möchte Euch mitnehmen auf dem Weg zu den World Choir Games und während der Zeit vor Ort. Es ist aus meiner Sicht geschrieben und beschreibt mein Empfinden.
Wenn ich diesen Bericht schreibe, sind es nur noch 17 Tage bis zu den World Choir Games und so langsam realisiere ich es, dass unser Chor bald losfahren wird, um an der größten Chor-Olympiade der Welt teilzunehmen. Ich selbst war schon 2012 in Cincinnati/Ohio und 2014 in Riga/Lettland mit dabei. Einige aus unserem Chor waren auch schon öfters dabei, andere noch nie und fahren nun das erste Mal los. Und auch, wenn ich schon zwei Mal dabei sein sein durfte, sind die Vorbereitungen auf dieses Event einmalig für mich und keineswegs routiniert.
Die Anmeldung für die World Choir Games 2018 liegen einige Monate zurück und ich habe erst gezögert mich fest anzumelden. Klar, dass Interesse war da, schließlich hatte ich mit den vorherigen Teilnahmen schon diese großartige Erfahrung machen können, aber warum nun ein drittes Mal …
Südafrika ist ein wunderbares Land. Ich durfte 2006 mit einem Vater gemeinsam durch dieses Land reisen und es war der Beginn meiner Reiselust fremde Länder zu erkunden. Wir konnten damals das Land in seinen vielen Facetten erleben: Safaris, Nationalparks, Weinproben, Townships, Kap der Guten Hoffnung, Berge, Gardenroute, Bootstouren etc. Also warum nochmal dorthin? Ich bin eher der Typ, die gerne viele verschiedene Länder bereist und nicht unbedingt dorthin fährt, wo mal schon mal war.
Und dann war da noch ein anderer persönlicher Grund, warum ich mich erst später in diese Liste eingetragen habe, die Woche für Woche bei den Proben auslag. Meine engsten Freunde fuhren nicht mit. Die eine Freundin hatte ihr Referendariat begonnen und war auf dem besten Weg Lehrerin zu werden und die andere Freundin wurde schwanger und hat in der Zwischenzeit einen wundervollen Sohn geboren. Seine besten Freunde nicht dabei zu haben, ist im ersten Moment schon echt blöd.
Warum ich mich entschieden habe, dann doch mit zu fahren und meine Komfortzone verließ, meine vorangegangenen Vorstellungen bei Seite räumte, um dann doch zuzusagen, war das Erlebnis als Ganzes zu sehen.
Ich machte mir klar, dass die World Choir Games ein tolles und einmaliges Event sind, dass Südafrika sich lohnt für weitere Erkundungen. Ich wusste, dass unser Chor eine tolle Gemeinschaft ist und ich machte mir bewusst, dass ich diese Erlebnisse nie wieder vergessen werde. Eben einmalig!
Die letzten Wochen überschlugen sich vor Ereignissen.
Die wöchentlichen Proben werden immer intensiver und ich fühle mich immer sicherer mit den Wettbewerbsstücken und das Konzert-Repertoire lässt sich auch entspannter proben. Die Einzelstimmenaufnahmen, die unser Chorleiter aufgenommen hat, waren eine große Hilfe für mich, um einzelne Passagen gut zu üben. Meist tat ich das im Auto, wo mich keine hört. 🙂 Zudem probten wir nun öfters mal in der Kirche, probten draussen und ja, wir probten auch das Verbeugen. Auch das gehört zu einem Auftritt dazu.
Am 06. Mai präsentierten wir zum ersten Mal unser Konzert-Repertoire in Rheda. Dort fand unser erstes Countdown-Konzert statt und wir durften vor einer voll besetzen Kirche performen. Auch unser Auftritt bei der Bottroper Gospelnacht war zwar kurz, aber dennoch total klasse. Beide Auftritte waren schon mal ein erster Vorgeschmack und ein toller Auftakt auf unser letztes Konzert vor der Abreise. Das letzte Countdown-Konzert findet am Samstag, 30. Juni um 19:00 Uhr in Langenberg statt.
Zur Vorbereitung gehörten auch Einzelstimmproben und auch ein Vocal-Coaching der ganz besonderen Art. Letzten Sonntag, 17. Juni wurden wir gecoacht von Lindsay Lewis und Rabih Lahoud. Zwei wunderbare Mentoren und Verfechter der Complete Vocal Technique-Lehre. Die Proben habe ich als körperlich sehr anstrengend empfunden. Ich habe keine Gesangstunden und bin auch mit den Techniken nicht total vertraut, so dass diese nicht gleich in Fleisch und Blut übergehen. Desto mehr war ich mal wieder sehr überrascht, an welchen Stellschrauben man drehen konnte, um Veränderungen im Klang zu erlangen. Haltung, Atmung, Support, Sound … irgendwie viel auf einmal und dennoch total effektiv. Jetzt nur noch umsetzen, behalten und schon hatte man wieder einiges vergessen. Aber auch wenn nur jeder einzelne ein bisschen beachtete und verinnerlichte, konnte es im Gesamtklang einiges bewirken – denke ich. Ich bin dankbar, dass ich diesen Tag mit dem Chor, unserer Band und den Coaches verbringen durfte. Wieder mal eine tolle Erfahrung!
Und dann huschte da auch noch ein Mann mit Kamera um uns herum. Er kam vom WDR und filmte uns bei der Probe. Dieser Betrag wird am Freitag, 29. Juni um 19:30 Uhr bei der WDR Lokalzeit OWL gezeigt. Unter anderem wird dann unser Chorleiter vor Ort live interviewt. Nochmal mehr Aufregung!
Ich freue mich auf die letzten Tage vor unserer Abreise zu den World Choir Games. Ich bin froh, dass ich mich dazu entschlossen habe mitzufahren und dass ich diese intensive Vorbereitungszeit mit dem ganzen Chor miterleben darf.
Gerne schaut und informiert Euch bei Facebook unter https://www.facebook.com/RejoiceOnline oder bei Instagram unter https://www.instagram.com/gospelchor_rejoice über die Vorbereitungen und begleitet uns auf der Reise.
Viele Grüße, Eure Andrea.